Liberty News - Die 1. Säule steht auf tönernen Füssen

Soll die 1. Säule auch den Ruhestand zukünftiger Generationen finanziell ermöglichen, ist eine AHV-Reform dringend nötig. Je früher gehandelt wird, desto geringer und gleichmässiger verteilt sind die Lasten.

Eine moderate Erhöhung des Referenzalters wäre ein möglicher Weg, um die AHV dauerhaft zu sanieren, ohne den Wohlstand in der Schweiz zu reduzieren. Das hat ein früherer Bericht der UBS aufgezeigt. Das Referenzalter sollte nach Ansicht der UBS-Vorsorgeexperten keine politische Entscheidung, sondern an die Lebenserwartung gekoppelt sein. Bis im Jahr 2070 müsste das Referenzalter auf etwa 68 Jahre steigen, um eine dauerhaft nachhaltige 1. Säule zu ermöglichen, propagieren sie. «Länger zu arbeiten hat den Vorteil, dass mehr eingezahlt wird, die Renten aber nicht gekürzt werden müssen und auch kein Rentenausfall droht, da noch Erwerbseinkommen erzielt wird», so die Experten.

Ungleichheiten könnten sich verstärken

Die Vorsorgeexperten sehen allerdings auch Nachteile. Etwa den, dass nicht alle Personen länger arbeiten können und es Mechanismen braucht, die auf verschiedene Situationen Rücksicht nehmen.

Der Bericht macht deutlich, dass bei einem Referenzalter von 65 Jahren, für beide Geschlechter die Einnahmen der AHV erhöht werden müssen, entweder durch Lohnbeiträge oder andere Zuschüsse. Mehr Lohnabzüge heisst weniger frei verfügbares Einkommen für die Erwerbstätigen und auch höhere Lohnnebenkosten für die Wirtschaft.

Staatliche Zuwendungen trägt letztlich die Bevölkerung

Zudem könnte die öffentliche Hand die AHV durch eine kräftigere Finanzspritze unterstützen. Sie hätte dann aber weniger zur Verfügung für andere Ausgaben wie Infrastruktur, Verteidigung oder Kultur und Bildung, wie die Experten ausführen. Als Alternative müssten die Steuern erhöht werden, was wiederum die Bevölkerung durch höhere Lohnabgaben oder einen höheren Mehrwertsteuersatz bezahlen würde. Einnahmequellen hat die staatliche Vorsorge viele; gespiesen werden sie letztlich aber alle durch die Bevölkerung.

Reform ist dringend nötig

Wie diese die versprochenen AHV-Renten finanzieren will, ist eine politische Entscheidung, bei der das Stimmvolk das letzte Wort hat. Doch von nichts kommt nichts und im Sinne der Transparenz, Planbarkeit und Solidarität mit allen Generationen sollte eine Entscheidung für ein höheres Referenzalter und/oder höhere Einnahmen lieber früher als später getroffen werden, mahnen die Experten.

Die vollständige Studie zur 1. Säule findet sich unter diesem Link.