Liberty News - Pensionskassen haben im ersten Halbjahr von der Marktlage profitiert

Die Finanzlage von Schweizer Vorsorgeeinrichtungen hat sich im zweiten Quartal 2023 leicht verbessert. Das erste Halbjahr war insgesamt gut. Zu verdanken war dies der dynamischen Entwicklung an den Finanzmärkten.

Die geschätzten Deckungsgrade der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen sind dank der guten Anlageperformance im zweiten Quartal von 112.5% im Vorquartal auf 113.6% angestiegen. Die grössten Renditebeiträge lieferten Aktien, während sich das Bild bei Obligationen etwas uneinheitlicher zeigte. Das geht aus dem «Swisscanto Pensionskassen-Monitor» per 30. Juni 2023 der Zürcher Kantonalbank hervor.

Renditen sind weiter gestiegen

Die von Swisscanto erfassten Vorsorgeeinrichtungen erwirtschafteten im zweiten Quartal 2023 eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von 1.43%. Die vermögensgewichtete Rendite aller Kassen seit dem 1. Januar beträgt 4.13%, die ungewichtete Rendite 4.08%. Die Rendite jeder Vorsorgeeinrichtung wird aufgrund von Indexrenditen fortgeschrieben. Die Berechnungen basieren auf der Vermögensallokation der Vorsorgeeinrichtungen am 31. Dezember 2022 und gehen von der Annahme aus, dass seither keine wesentlichen Änderungen in der Allokation vorgenommen worden sind

Aktien lieferten einen positiven Beitrag

Während sich Obligationen uneinheitlich auf die Gesamtrendite auswirkten, war der Beitrag von Aktien vor dem Hintergrund einer global drohenden Rezession überraschend positiv. Der Renditerückgang bei den Obligationen hat sich positiv auf die Bewertung von Schweizer Obligationen ausgewirkt. Bei den Obligationen Welt hat hingegen die Frankenstärke dominiert und auf die Performance gedrückt. Rohstoffe verzeichneten in der ersten Jahreshälfte 2023 Kursverluste von 10.9%, was den eingetrübten Wachstumsaussichten der Industriestaaten geschuldet sein dürfte, fasst Swisscanto die Marktentwicklung zusammen.

Deckungsgrade haben sich stabilisiert

Die privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen konnten auch im zweiten Quartal von der Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten profitieren. Mit einem geschätzten Deckungsgrad von 113.6% (Vorquartal 112.5%) sind die Deckungsgrade der privatrechtlichen Kassen von den Höchstständen Ende 2021 (122.1%) zwar immer noch weit entfernt. Immerhin hat sich das Bild nach dem Knick Ende 2022 für alle Vorsorgeeinrichtungen wieder etwas aufgehellt. So weisen per Ende Juni 2023 wieder 45.6% der privatrechtlichen Kassen (Vorquartal 27.2%) und 13.5% der öffentlich-rechtlichen Kassen (8.3%) eine Deckung von mehr als 115% auf. In Unterdeckung befinden sich 1.3% (Vorquartal 9.2%) der privatrechtlichen Kassen sowie 8.1% (Vorquartal 22.2%) der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung und 88.9% (Vorquartal 87.5%) der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Teilkapitalisierung. Dabei hat die gute Entwicklung der Aktienmärkte den wesentlichen Beitrag zur Erholung des Deckungsgrads im zweiten Quartal geliefert. Die Experten von Swisscanto warnen jedoch: «Allerdings wird die Aktienmarkterholung vor dem Hintergrund der Konjunkturerwartungen weitherum als fragil eingeschätzt.»