Die Pensionskassen haben im 2. Halbjahr 2010 weniger Rendite erzielt
Die Performance der Gesamtportfolios von Schweizer Pensionskassen lag 2010 bei 3,7%. Für das zweiten Halbjahr betrug die Medianrendite 3,5%. Das Währungsmanagement spielte für die Performance eine entscheidende Rolle.
Der starke Schweizer Franken war eines der zentralen Themen im vergangenen Anlagejahr, wie der Schweizerische Pensionskassenverband (ASIP) erklärt. So würden die Daten und öffentlich verfügbaren Informationen zeigen, dass Vorsorgeeinrichtungen, welche die Fremdwährungsrisiken aktiv angegangen seien, im Berichtsjahr eine über dem Median liegende Rendite erzielen konnten.
Portfolio-Management von Schweizer Obligationen ist anspruchsvoll
Die Zinsentwicklung sowie die weiter steigende Nachfrage nach Immobilien haben laut ASIP für die Mandatskategorien «Immobilien Schweiz indirekt» und «Immobilien Ausland indirekt» 2010 zu einer Medianrendite von über 6% geführt. «Obligationen Fremdwährung ohne Währungsabsicherung» schlugen dagegen mit einer Medianrendite von -4,8% zu Buche. «Obligationen Schweiz» rentierten zu 3,3%. Der übliche SBI AAA-BBB Benchmark weise für die gleiche Periode eine Rendite von 3,7% aus. Dieser Vergleich illustriere, dass das aktive Portfolio-Management von Schweizer Obligationen anspruchsvoll sei. Über die letzten fünf Jahre sei diese Anlageklasse, gemessen an der Medianrendite von 2,8%, die wichtigste Ertragsquelle der teilnehmenden Pensionskassen gewesen.
Mid- und Small Caps rentierten am Besten
Aufschlussreich sei das im Jahr 2010 mit inländischen Aktien erzielte Ergebnis. Die am Vergleich teilnehmenden Pensionskassen hätten mit dem Mandat «Aktien Schweiz» eine positive Medianrendite von 3,8% erzielt. Grosskapitalisierte Titel, die zwar mit rund 80% im Aktienmarkt Schweiz vertreten seien, hätten gemäss SMI lediglich eine Rendite von 1,2% erzielt. Die höhere Medianrendite der Anlagekategorie «Aktien Schweiz» sei zu einem grossen Teil auf Mandate zurückzuführen, die von der hohen mit klein- und mittelkapitalisierte Aktien erzielten Rendite von über 20% hätten profitieren können. (SWX SPI Mid Cap 20,6% / SWX SPI Small Cap 22,0%).
Portfolios enthalten knapp ein Drittel Aktien und 44% Obligationen
Für das zweite Halbjahr 2010 hätten sich keine grossen Verschiebungen in der Vermögensallokation feststellen lassen. Die leichten Veränderungen der Vermögensallokation seien im Allgemeinen auf die Bewegungen der Märkte und nicht auf aktive Entscheide zurückzuführen. Per Ende 2010 seien Aktien mit durchschnittlich 28,2% und Obligationen mit 43,6% in den Portfolios der Vorsorgeeinrichtungen vertreten gewesen.
Der Performancevergleich ist laut ASIP mit einem Gesamtvermögen von 167 Milliarden Franken, 67 teilnehmenden Pensionskassen und über 650 erfassten Portfolios der grösste unabhängige Performancevergleich der Schweiz. Er wird vom Beratungsunternehmen Towers Watson durchgeführt.